Historie
1945 Die „RNUR“, die
Régie Nationale des Usines Renault, hat so
kurz nach dem Krieg keine neuen Modelle auf Lager. Die Modelle
Juvaquatre und Primaquatre mit ihren alten Vorkriegsformen sind
einfach überaltert.
Etwas Neues muss her. Man entscheidet sich für eine Neuentwicklung im
Bereich der Mittelklassefahrzeuge. Die Basis wurde bei den Kleinwagen schon geschaffen;
erste Prototypen vom 4 CV sind schon fertig. Dieses Modell hat
natürlich absolute Priorität. Es soll der französische Volkswagen
werden.
Man baut einen Prototypen, der einem großen Peugeot 203 ähnelt. |
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Ein
weiterer erhält einen Heckmotor. Die Erwartungen in die Fahrzeuge
werden nicht erfüllt. Ein drittes Fahrzeug entsteht; der Motor ist
vorne und die unabhängige Radaufhängung wird an allen vier Rädern
vorgenommen. Die Geburtsstunde der eigentlichen Renault Frégate. Die
Testergebnisse sind hervorragend, in Paris entscheidet man sich dafür,
eine Vorserie zu bauen.
1950 Die öffentliche
Vorstellung erfolgt auf dem Pariser Autosalon 1950.
Trotz des dortigen Erfolges ist das Auto aber noch nicht fertig.
Verbesserungen werden noch vor Beginn der Serienfertigung im neuen
Werk von Flins vorgenommen.
1951 Der erste Kunde,
Baron Surcouf, übrigens ein Nachfahre eines berühmten Korsaren, erhält
am 22. November 1951 die Schlüssel zum Fahrzeug aus der Hand von M.
Grandjean, dem damaligen Direktor der R.N.U.R.. In einem feierlichen
Umzug, begleitet von 5 weiteren „Fregatten“, fährt die Kolonne nach
St. Malo, wo Ihnen ein weiterer Empfang bereitet wird.
1956 Der Kombi, „Domaine“ genannt, erscheint. Erste Prototypen laufen bereits 1954, der Wagen wird im Oktober 1955 auf dem Pariser Salon der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Auto ist
ein gelungener Wurf! Geräumig, gross, komfortabel und elegant! Die
Strassenlage ist für die Zeit aussergewöhnlich gut, die Bremsanlage
ebenfalls. Natürlich müssen noch ein paar Kinderkrankheiten ausgemerzt
werden; das Getriebe lässt sich nicht sehr präzise schalten, die
Leistung des Motors ist im Verhältnis zum Fahrzeuggewicht (noch) nicht
ausreichend.
Es entstehen 2 Modellreihen der Limousinenversion;
Affaires und Amiral.
Verbesserungen sind technischer Natur, die Linie des Wagens bleibt
unverändert.
1957 Dieses Jahr
markiert einen wichtigen Punkt in der Karriere der Frégate; der neu
entwickelte Motor, „Etendard“ genannt, erhält dank grösserer Bohrung
und höherer Verdichtung eine Hubraumvergrösserung auf annähernd 2,2 l
anfangend bei 77 PS. Im gleichen Jahr werden die Limousine in der
Version Grand Pavois, mit gehobener, luxuriöser Ausstattung, sowie der
Kombi, Domaine genannt, vorgestellt.
1958 Die wichtigste Neuerung in diesem Jahr ist zweifelsohne die Einführung des Automatikgetriebes, genannt „Transfluide“. Zuerst nur im hübschen Kombi Domaine Manoir erhältlich, wird diese dann auch in der Limousine, Modell Manoir ab 1958 verbaut.
Die Umstellung der Bordspannung von 6 auf 12 Volt erfolgt ab Oktober 1958.
1960 In diesem Jahr
erhält das Getriebe endlich 4 vollsynchronisierte Gänge; der 4. te
Gang ist hier 1 : 1 übersetzt. Diese Charakteristik macht den Wagen zu
einem der besten Zugfahrzeuge für den immer grösser werdenden Markt
der Anhänger dieser Epoche. Es handelt
sich um ein halbautomatisches Getriebe mit 3 Vorwärts - Gängen.
Doch die Konkurrenz schläft nicht; Kontinuierlich
abfallende Verkaufszahlen signalisieren der Régie Renault, über eine
Erneuerung der Produktreihe nachzudenken. Die Baureihe wird nach über
180.000 gebauten Fahrzeugen im April 1960 eingestellt.
In dieser Bauzeit werden nocheinige besonders gelungene
Spezialkarosserien, Coupés von Chapron und Cabriolets von Letourneur
und Marchand, hergestellt.
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