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1957 Renault Frégate Domaine aus dem Werksmuseum in Billancourt.

Historie

1945 Die „RNUR“, die Régie Nationale des Usines Renault, hat so kurz nach dem Krieg keine neuen Modelle auf Lager. Die Modelle Juvaquatre und Primaquatre mit ihren alten Vorkriegsformen sind einfach überaltert.
Etwas Neues muss her. Man entscheidet sich für eine Neuentwicklung im Bereich der Mittelklassefahrzeuge. Die Basis wurde bei den Kleinwagen schon geschaffen; erste Prototypen vom 4 CV sind schon fertig. Dieses Modell hat natürlich absolute Priorität. Es soll der französische Volkswagen werden.
Man baut einen Prototypen, der einem großen Peugeot 203 ähnelt.
Ein weiterer erhält einen Heckmotor. Die Erwartungen in die Fahrzeuge werden nicht erfüllt. Ein drittes Fahrzeug entsteht; der Motor ist vorne und die unabhängige Radaufhängung wird an allen vier Rädern vorgenommen. Die Geburtsstunde der eigentlichen Renault Frégate. Die Testergebnisse sind hervorragend, in Paris entscheidet man sich dafür, eine Vorserie zu bauen.

1950 Die öffentliche Vorstellung erfolgt auf dem Pariser Autosalon 1950.
Trotz des dortigen Erfolges ist das Auto aber noch nicht fertig. Verbesserungen werden noch vor Beginn der Serienfertigung im neuen Werk von Flins vorgenommen.

1951 Der erste Kunde, Baron Surcouf, übrigens ein Nachfahre eines berühmten Korsaren, erhält am 22. November 1951 die Schlüssel zum Fahrzeug aus der Hand von M. Grandjean, dem damaligen Direktor der R.N.U.R.. In einem feierlichen Umzug, begleitet von 5 weiteren „Fregatten“, fährt die Kolonne nach St. Malo, wo Ihnen ein weiterer Empfang bereitet wird.

1956 Der Kombi, „Domaine“ genannt, erscheint. Erste Prototypen laufen bereits 1954, der Wagen wird im Oktober 1955 auf dem Pariser Salon der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Auto ist ein gelungener Wurf! Geräumig, gross, komfortabel und elegant! Die Strassenlage ist für die Zeit aussergewöhnlich gut, die Bremsanlage ebenfalls. Natürlich müssen noch ein paar Kinderkrankheiten ausgemerzt werden; das Getriebe lässt sich nicht sehr präzise schalten, die Leistung des Motors ist im Verhältnis zum Fahrzeuggewicht (noch) nicht ausreichend.

Es entstehen 2 Modellreihen der Limousinenversion; Affaires und Amiral.
Verbesserungen sind technischer Natur, die Linie des Wagens bleibt unverändert.

1957 Dieses Jahr markiert einen wichtigen Punkt in der Karriere der Frégate; der neu entwickelte Motor, „Etendard“ genannt, erhält dank grösserer Bohrung und höherer Verdichtung eine Hubraumvergrösserung auf annähernd 2,2 l anfangend bei 77 PS. Im gleichen Jahr werden die Limousine in der Version Grand Pavois, mit gehobener, luxuriöser Ausstattung, sowie der Kombi, Domaine genannt, vorgestellt.

1958 Die wichtigste Neuerung in diesem Jahr ist zweifelsohne die Einführung des Automatikgetriebes, genannt „Transfluide“. Zuerst nur im hübschen Kombi Domaine Manoir erhältlich, wird diese dann auch in der Limousine, Modell Manoir ab 1958 verbaut. Die Umstellung der Bordspannung von 6 auf 12 Volt erfolgt ab Oktober 1958.

1960 In diesem Jahr erhält das Getriebe endlich 4 vollsynchronisierte Gänge; der 4. te Gang ist hier 1 : 1 übersetzt. Diese Charakteristik macht den Wagen zu einem der besten Zugfahrzeuge für den immer grösser werdenden Markt der Anhänger dieser Epoche. Es handelt sich um ein halbautomatisches Getriebe mit 3 Vorwärts - Gängen.

Doch die Konkurrenz schläft nicht; Kontinuierlich abfallende Verkaufszahlen signalisieren der Régie Renault, über eine Erneuerung der Produktreihe nachzudenken. Die Baureihe wird nach über 180.000 gebauten Fahrzeugen im April 1960 eingestellt.

In dieser Bauzeit werden nocheinige besonders gelungene Spezialkarosserien, Coupés von Chapron und Cabriolets von Letourneur und Marchand, hergestellt.